Samstag, 20. Juni 2015

Sind wir glücklich?

Ist das Gefühl des Glücks überhaupt messbar? Ist es belegbar wie glücklich Menschen im Vergleich zu anderen sind?

Umberto Salvagnin - Flickr.com (cc)
Alle Jahre wieder versuchen Meinungsforschungsinstitute zu ergründen, was die Menschen glücklich macht und wie glücklich sie sind. Die Umfragen zeigen oft Werte fürs Glück, welche allgemein bekannt sein dürften. Eine Umfrage des Instituts Market-Marktforschung versucht sich eben
falls dieser Frage anzunehmen. In dem Ergebnis ist von Gesundheit, ausfüllenden Tätigkeiten und Freude an kleinen Dingen zu lesen.

Doch wird in einer solchen Umfrage nicht erwähnt, dass das Gefühl des Glücks, eine sehr subjektive Sache ist. Ein Zitat von Arthur Schoppenhauer, welcher sagte: “Nicht, was die Dinge wirklich sind, sondern was sie für uns in unserer Auffassung sind, macht uns glücklich oder unglücklich. ”, trifft es so ziemlich auf den Punkt.
Diese Auffassung, von welcher Schoppenhauer spricht, ist bei verschiedenen Menschen eine sehr unterschiedliche. Nicht nur Alter und Geschlecht, sondern die kulturelle Herkunft und unsere Umgebung haben einen wesentlichen Einfluss. Umso verschiedener ist diese Auffassung bei Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen.
Eines ist jedoch bei allen gleich, es ist der Wunsch glücklich zu sein. Auch wenn der Grund, wieso jemand glücklich ist, oft sehr verschieden ist.  Dieser Wunsch nach Glück wurde sogar als Recht in der Verfassung der Vereinigten Staaten aufgenommen. Das war im Jahre 1787!

Eine Studie eines internationalen Forscherteams um die Wissenschaftlerin Evelyn Bromet besagt deutlich, dass in Ländern mit einem höheren Einkommen, Menschen eher von Depressionen betroffen sind. Doch wird gerade in diesen Ländern durch die Werbung suggeriert, dass Glück durch kaufen und besitzen erreicht werden kann. Womöglich ein fataler Irrglaube?
Wird eine Person aus ärmlichen Verhältnissen sowie eine reiche Person zum Thema Glück befragt, wird das Ergebnis denkbar unterschiedlich ausfallen. Wird sich die eine Person über eine einfache tägliche Mahlzeit freuen, wird dies bei der anderen keine Glücksgefühle auslösen. Es wird sogar viel mehr nötig sein, um diese Person glücklich zu machen.
Das wirft die Frage auf, ob wir uns durch unseren Besitz und unser Streben nach mehr selbst unglücklich machen, da wir das Limit für unser Glücklich-sein vorneweg immer wieder höher setzen.

Lässt sich also Glück vergleichen. Ich denke nicht, dass durch eine wie auch immer geartete Befragung, ein Rückschluss auf eine gesamte Bevölkerung gezogen werden kann. Das Gefühl des Glücks hängt schon von sehr vielen Faktoren ab.
Was ich aber sehe, ist, dass Menschen mit wenig Besitz offensichtlich glücklicher sind. Ich sehe, dass weniger offensichtlich mehr ist.

Alexander Wachter



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