Wie es der Titel schon besagt, werde ich mich in diesem
Artikel, vielleicht auch mit den Folgenden, ein wenig mit der Frage
beschäftigen, ob "Game of Thrones" nur ein Fantasy Märchen ist oder ob doch ein
wenig mehr in der Saga „Das Lied aus Eis und Feuer“ von George R.R. Martin
steckt. Gibt es möglicherweise parallelen zu unserer Gesellschaft?
Anfangen möchte ich mit den Wildlingen, nah ihr wisst schon,
dass ist das ungewaschene und ungehobelte Gesindel hinter der Großen Mauer im
Norden.
Gerade dieses, unter sich verstrittene Volk, lief mir
letztens im Freibad über den Weg. Ja genau richtig gelesen, im Freibad. Also
nur um eines klar zu stellen, ich wohne nicht nördlich der Mauer.
Ich war eben mit meiner kleinsten Tochter im Waldbad (Da
haben wir es , Wald = Habitat der Wildlinge ergo Waldbad ebenso
bevorzugtes Territorium derselben) als ich schon in der Ferne eine kleine
Truppe grob gehauener Frauen mit mächtig viel Gepäck und mehreren schreienden
Kindern in meine Richtung marschieren sah. Alleine dieser Anblick hatte schon
was von einem Ansturm gegen eine Festung. Zwar fehlten die Riesen, aber eine
der nicht allzu zierlichen Damen, kam dem Begriff Riese doch schon recht nahe.
Als ich meine Augen schloss und mich konzentrierte, konnte ich sogar ein
leichtes Beben unter mir wahrnehmen.
Nachdem die Wildlinge ihre Handtücher verbreitet und ihre Sonnenschirme
aufgestellt hatten, also quasi ihr Feldlager aufgeschlagen hatten, wurde mit
der Ausstattung der kleinen schreienden Wildlingskinder begonnen.
Soweit so gut, bis dahin kam mir der Ausdruck Wildlinge noch
gar nicht in den Sinn. Es war das darauffolgende Ereignis welches mich stark an
das martialische Verhalten der Wildlinge in Game of Thrones erinnerte.
Wie ich aus eigener Erfahrung mit meinen 3 Kinder weiß,
können Kinder bis zu einem gewissen Alter den Aufforderungen ihrer Eltern nur
bedingt folgen. Doch die Mutter des kleinen „Savasch“ (Ihr fragt euch
sicherlich, wieso weiß der nun den Namen des Kindes? Moment kommt gleich!) hat
sich vermutlich noch nie mit der Entwicklungspsychologie von Kindern
auseinandergesetzt. Denn als der kleine vermutlich vielleicht 1 Jahre alte Bub,
so wie es nun einmal normal ist, sich auf Erkundungstour begab, kam der nicht
nur physisch sondern auch mental eher plump wirkenden Mutter der Wildling durch.
Der Schrei schwoll an, wie das Kampfgeschrei einer gerade
gegen die Mauer anrennenden Horde Wildlinge. „SAAAAAVAAAAASCH!!!“ hallte durch
das Waldbad, „SAAAAAAAVAAAAAASCH KOMM SOFORT HER ODER ES SETZT WAAAAAS!!!“
Der Kleine hatte schneid, das musste man ihm lassen, denn er
ließ sich durch das Gegröle seiner Mutter nicht aus der Ruhe bringen und
wackelte im Adamskostüm weiter in Richtung 4 Meter tiefes Schwimmbecken. Mut lässt sich eben
nicht lernen, den hast du von Geburt an oder gar nicht.
Diese Reaktion wurde von der, rauchenderweise auf dem
Handtuch sitzenden, Wildlingsmutter scheinbar nicht erwartet. Denn sie zeigte
bis auf fortlaufendes Geschrei, welches ich wegen eines plötzlich einsetzenden
Gehörsturzes, nur noch leise wahrnehmen konnte, keine Anstalten den Kleinen vor
dem zumindest theoretisch bevorstehenden Ertrinkungstot zu retten.
Möglicherweise lag es auch an der Tatsache, dass ihr das Aufstehen, ohne die
Hilfe eines Mobilkranes, nicht in geeigneter Zeit möglich gewesen wäre.
Ein in der Nähe stehender Bademeister (Hatte was von einem
dornischen Jüngling), welcher möglicherweise durch das Geschrei, der Mutter
alarmiert wurde, schritt beherzt ein und brachte den Kleinen, welcher dies schreiend
und nur unter Protest über sich ergehen ließ, zu seiner Mutter.
Die darauffolgende Reaktion der Mutter ließ mich endgültig
zu dem Schluss kommen, dass die Wildlinge es irgendwie geschafft hatten dem
Fantasy Epos zu entspringen. Kein Dank, lediglich ein kurzes Brummen in
Richtung Bademeister war zu vernehmen, dann fing die Mutter an den Kleinen
dermaßen in den Senkel zu stellen, dass ich es mit der Angst zu tun bekam. Doch
der Kleine, welcher immer noch nicht sonderlich beeindruckt war, zeigte wer der
Mann im Stamm ist und pisste der Mutter, in einem schönen großen Bogen, auf den Schoß, die trotz
augenscheinlicher Rage plötzlich in lautes schauriges Gelächter ausbrach.
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